Caen

Caen
Caen
 
[kã], Verwaltungssitz des Départements Calvados und Hauptstadt der Region Basse-Normandie, Frankreich, 112 800 Einwohner; liegt 16 km von der Küste entfernt an der Mündung der Odon in die Orne, in der Campagne de Caen, einem fruchtbaren Ackerbau- und Weidegebiet; der Untergrund (Jurakalke) lieferte das Material für Bauwerke in Westfrankreich und England. Universität (1432 gegründet; als Volluniversität 1970 wieder gegründet); Theater, Museen. Neben der Hütten- und Stahlindustrie (im Vorort Mondeville) haben sich Maschinen-, Elektro-, chemische und Fahrzeugindustrie angesiedelt. Mit dem Meer ist Caen durch einen 14 km langen Seitenkanal der Orne verbunden (Seeschleuse beim Außenhafen Ouistreham). Der Hafen hat infolge der Lage Caens im Erzbecken der Normandie großen Aufschwung genommen; Flughafen.
 
 
Die Bausubstanz der Stadt erlitt im Zweiten Weltkrieg schwere Schäden; der Wiederaufbau erfolgte nach einem viel beachteten Plan. Erhalten blieben in der Altstadt u. a. Kirchenbauten, so die von Wilhelm dem Eroberer gegründeten und für die Entstehung gotischer Baukunst bedeutsamen Abteikirchen (mit frühen Rippengewölben) Sainte-Trinité (1059-66) und Saint-Étienne (1064-77; romanischer Kreuzgang). Weitere Kirchen: Saint-Nicolas (Ende 11. Jahrhundert) und Saint-Pierre (13.-16. Jahrhundert). In geringen Bauresten erhalten ist auch das von Wilhelm dem Eroberer angelegte Château (Zitadelle) des 11. Jahrhunderts (erweitert 13.-15. Jahrhundert).
 
 
Caen, dessen ältester Kern auf eine gallorömische Siedlung zurückgeht, wird 1025 erstmals urkundlich erwähnt. Im letzten Drittel des 12. Jahrhunderts entwickelte sich die Stadt zum führenden Verwaltungszentrum der Normandie (neben der Hauptstadt Rouen); u. a. war sie Sitz des obersten Gerichts- und Rechnungshofes (Échiquier) der Normandie. 1204 kam Caen erstmals an Frankreich, nach zeitweiser englischer Herrschaft im Hundertjährigen Krieg endgültig 1450.
 
 
Histoire de C., hg. v. G. Désert (Toulouse 1981).
 

Universal-Lexikon. 2012.

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